Freitag der Dreizehnte

Wir schreiben das magische Jahr 2006

WARNUNG!!! Diese Geschichte ist wahr!

Manch einem mag sie aber etwas verdreht vorkommen.

Vielleicht wurden einige Orte umbenannt, einigen Personen etwas in den Mund gelegt, was sie nie gesagt haben. Es kann auch sein, daß alles ganz anders war oder nie geschehen ist!

Wenn du jetzt weiterliest, lieferst du dich völlig der Gnade eines sehr subjektiven Autors  aus und es kann passieren, daß dein Leben in andere Bahnen läuft und dein Sprachzentrum für immer verdreht ist. Überlege es dir gut.

DIE EINLADUNG

Es ist eine dunkle, unheilschwangere Novembernacht. Kalter Nieselregen, Windböen und dunkelgraue, schwere Wolken, die wie eine entfesselte Horde Orks am Horizont vorbeiziehen, erinnern an eine Szene aus Shakespeares Macbeth.  Nun, das Wetter stimmt soweit, ansonsten gibt es kaum Ähnlichkeiten mit diesem Werk. Erstens befinden wir uns in einer Kleinstadt, zweitens erscheint im ersten Akt nur eine Hexe und nicht in einem unheimlichen Moor, sondern auf einer Terrasse, hoch über den Dächern der Stadt. Ihr Blick war starr auf die gegenüberliegende Kirchturmuhr gerichtet und sie murmelt böse vor sich hin. Pirschen wir uns doch mal vorsichtig näher und lauschen dem Gemurmel der Hexe: „Grummel, grummel, grummel. Soll ich’s tun oder nicht? Gleichschlägtszwölfverdammt!! Ich hasse es, Entscheidungen zu treffen und außerdem wellen sich meine Haare bei dem Wetter. Gleich sehe ich wieder aus wie ein Pudel. Grummel, grummel.“ Just in diesem Moment schlägt ein Blitz in die Kirchturmuhr ein. Der Blitzstrahl wird von einer metallenen Ziffer der Uhr (ja, es war die Zwölf) abgeleitet, macht eine Kehrtwende und trifft präzise das Feuerzeug, welches die Hexe in der Hand hält, um sich eine Zigarette anzuzünden. Die Zigarette entzündet sich anders als gedacht und brennt sekundenschnell bis auf den Filter runter. Die Hexe fällt um und hat plötzlich eine äußerst billige Dauerwelle. Qualm steigt aus ihrem Haar auf. Die Uhr schlägt zwölf. Mitternacht! „Verflixt und zugenäht!“ hustet sie aus der Qualmwolke, die sie umgibt, gleichzeitig befreit sie sich aus der vom Blitz versengten Decke, die stinkt wie tausend tote Hühner. „Okay, okay, ich tu’s! Das war das Zeichen.“ krächzt sie heiser. „Ich lad sie alle ein, alle zwölf! Jawohl, so soll es sein. Auch wenn ich denke, daß ich damit Säue vor die Perlen werfe!“ Humpelnd und zerrupft verlässt die Hexe die Terrasse. Zurück bleibt die angesengte Decke und eine zerknautschte Packung Zigaretten.

Ein hämisch grinsender Mond kommt hinter den Wolken hervor und taucht die Kulisse in geheimnisvolles, silbriges Licht.

Der Vorhang fällt. Ende 1.Akt.

 

Tja, lieber Leser. Diese Frau da, auf der Terrasse, kommt sie dir bekannt vor? Du hast Recht. Das ist Frau E. Sie kennt man ja schon aus der Geschichte „Die Reise nach Ostbense“. Damals hatte sie ja ihre Zigaretten in der Bademanteltasche vergessen und einige Wörter hatte sie komplett zu Hause gelassen. Was jedoch jetzt passiert, ist völlig verdreht. Kein Sprichwort konnte mehr richtig ausgesprochen werden. Wurde durch den Blitzschlag schwarze Magie freigesetzt? Noch wissen wir es nicht, doch die Zeit wird kommen, denn große Schatten werfen ihre Ereignisse voraus.

Zwölf Einladungen wurden verschickt…

 

FREITAG, DER 13.1.2006

Frau E. hatte zu einer nachträglichen Geburtstagefeier geladen. Daß ihr Geburtstag schon länger als einen Monat zurücklag, interessierte sie wenig. In mancher Beziehung war sie ja ziemlich unkonventionell. Das Datum gefiel ihr, da es in der Quersumme auch 13 ergab und daß 13 Frauen an einem Tisch eine kritische Masse ergeben können, nahm sie billigend in Kauf, da sie ja im November ein Zeichen von ganz oben bekommen hatte.

2. Akt

Der Vorhang öffnet sich…

Es ist ein düsterer, eisiger Januarabend. Einige der geladenen Frauen treffen sich, bevor sie zu Frau E. gehen, in der altbekannten Kaschemme im Stadtzentrum. Frau L. und Frau F. trafen zuerst ein und bestellten sich sofort ihre Lieblingsgetränke, die sie in einer beachtlichen Geschwindigkeit leerten. Tja, diese beiden sind eben aus dem gleichen Pulver geschnitzt. Dann erschien Frau A. samt ihren Töchtern Bastienne und Florine und einem großen Korb voller Geschenke für Frau E. Alle Weiber haben dafür zusammengeschmissen. Für solch’ einen Anlass ließen sie sich nicht lumpen, an dem schnöden Mammut sollte es ja nicht mangeln. Dann tauchten auch Frau Regine und die blonde Frau Annette auf. Gemeinsam machten sie sich auf, durch den dunklen Hohlweg, um Frau E. zu besuchen. Kaum in ihrem Domizil angekommen, gab es Sekt. Eiswürfel wollten Frau Iris, die schwatte Betty und Frau Muckel aus der Kaschemme mitbringen. Schon kamen Spekulationen und Gerüchte auf. Die schwatte Betty wäre ja selten pünktlich, Frau Muckel müsste auf ihren Mann warten, der auf ihr Kind aufpassen sollte und Frau Iris muss jetzt auf beide warten, ect, ect Dann trafen sie doch verhältnismäßig schnell ein, das ersehnte Eis für den Sekt hatten sie auch mitgebracht. Es gab ein großes Hallo und Küsschen wurden ausgetauscht, denn wie jeder weiß, wäscht eine Krähe die andere.

Zwei der Gäste waren leider nicht gekommen. Als symbolischer Ersatz wurden zwei Zettel mit den Namen der fehlenden Frau Melli und Frau Martina (von Frau E. auch zärtlich Schlampe genannt) auf den Tisch gelegt. Eigentlich war es sogar ganz gut, dass es nur 11 Frauen waren, denn Frau E. hatte nur 10 Stühle! Ruckzuck wurde das Buffet freigegeben. Es sah alles sehr lecker aus, tja, das Auge sieht eben mit. Es gab fast nur vegetarisches Essen. Das war auch gut so, denn unter dem Weibsvolk sind eingefleischte Vegetarierinnen.

Erst nachdem sich die Frauen vergewissert hatten, dass auch genug zu Essen und zu Trinken da war, wurden Frau E. die Geschenke übergeben. Folgendes befand sich in dem Korb:

Lavendel-Ölbad, Ingwer-Orange-Duschgel und Lotion, wasserfester Lidschatten (Frau A. stört es, wenn Frau E. mal wieder mit verschmiertem Augen-Make-up herumläuft), Aprikosenpeeling, Martini D’Oro, eine Schutzengelkarte gegen Vergesslichkeit, ein Pixibuch mit dem Titel „ Zwei freche Hühner“, ein Gutschein für Rückenmassage und Sauna, eine Künstler-Mal-Tasche und ein toller Schal.

Das war zu wahr, um schön zu sein! Frau E: “Scheiße, ihr habt mich ja so toll beschenkt.“ Nun wurden härtere Getränke auf den Tisch gestellt, dementsprechend gestaltete sich auch die weitere Unterhaltung. Frau E. behauptete, sie hätte den 17.Sinn. Frau L. machte andauernd Fotos, auch mit Selbstauslöser. Dabei huschte sie wieder so schnell an ihren Platz das Frau Annette das nicht realisierte und meinte Frau L. müsste jetzt endlich auch mal mit auf’s Bild. Weiteres Thema war Sex mit Socken. Frau F. praktiziert das so wegen ihrer kalten Füße. Frau Iris fand das unerotisch. Es fielen Sätze wie: “Besser schlechten Sex als kalte Füße“. Frau Iris war bei dem Thema in ihrem Element und sie verwandelte sich kurzfristig in Erika Berger, beriet Frau Muckel in diversen Angelegenheiten und führte zeitgleich ein Gespräch mit Frau E. Ansonsten ging es noch um Rezepte, z.B. Faule-Weiber-Kuchen (was Landfrauen kochten), schöne oder hässliche Männer, was man im Winter drunter trägt (Frau Regine). Ekeliger Kräuterschnaps (Bastienne). Florine flüchtete nach Hause. Interessant auch ein Zitat von Frau E.: „Rosenmontag in der Trommel: kollektive Vereinigung irgendwelcher Personen, männlich und weiblich.“ Frau F. fand, das schlug dem Fass die Krone ins Gesicht! 

Um 0 Uhr stiegen dann einige Personen kurzfristig auf alkoholfreie Getränke um. Frau A. brauchte jetzt etwas Süßes zu knabbern und sie zog sich ein Honigbrot rein (also doch Biene!). Die schwatte Betty hatte einen Spieldrang und murmelte die ganze Zeit: „Ich will spielen, ich muss jetzt was spielen.“ Vorerst wurde sie noch ignoriert. Um zwei Stunden nach Melle rief Frau L. ein Taxi. Frau F. wollte eigentlich auch mal los, doch ihr Glas hatte sich wie von Zauberhand wieder gefüllt und so musste sie bleiben. Wer sündigt, schläft eben nicht. Wenn du, lieber Leser, jetzt glaubst, die schwatte Betty hätte ihren Spieldrang vergessen, bist du auf dem Holzdampfer. Es wurde Pantomimenraten veranstaltet und wie man hört, hat Frau E. sehr ausdruckstark einen Fliegenpilz dargestellt!

Die restlichen Damen tagten noch bis in den frühen Morgen hinein. (Man höre und staune: Betty B. ist am folgenden Morgen in ihren Handschuhen erwacht!) Als Frau E. dann endlich alleine war, spülte sie noch bis zum Sonnenaufgang. „Na ja, Gottseidank noch mal alles gut gegangen.“ murmelte sie, und fiel erschöpft in ihr Bett. Sogar der silbrige Vollmond gähnte und ließ sich müde in eine kuschelige Wolke fallen.

Ende 2. und letzter Akt

Der Vorhang schließt sich wie von Geisterhand. FIN

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