Das wäre Ihr Wochenende gewesen

Dies vorweg: der Hühnertag diesen Monat ist einzig und allein Steffi gewidmet.

Dennoch möchte ich für alle Hühner ein Wort zu unserem ausgefallenen – nein! Halt! ich bin doch Optimistin! also: unserem verschobenen – Hühnerwochenende verlieren. Bzw. über den Grund des Verschiebens.

Schlagwort: Corona. Wer hätte gedacht, daß etwas, das wir früher lediglich mit mexikanischem Bier in Verbindung gebracht haben, uns völlig neue Lebensumstände aufdrückt.

Ein Glück in dieser Situation ist, dass wir kein Single-Huhn unter uns haben, so dass jede von uns ihre liebevolle Basis zuhause hat. Dennoch kämpfen wir alle mit unseren Ängsten, Sorgen und Sehnsüchten. Zukunftsängste, Geldsorgen, kritische Gesundheitszustände, ferne Familienmitglieder.

Ein Glück ist ebenfalls der rege Austausch, den wir über die digitalen Wege führen und das Wissen, daß die vertrauten Stimmen nur einen Anruf weit entfernt sind.

Es bleibt die Hoffnung, daß wir, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft, auf diese Periode zurückblicken können und uns, wenn auch mit manch ungemütlichen Schauder, nur erinnern, wie unser Alltag durch etwas, das man mit bloßem Auge nicht mal sehen kann, so durcheinandergewirbelt wurde.

Ich sitze hier mit dem Vorsatz, das Gute, das aus dieser Situation entstanden ist, nicht aus den Augen zu verlieren, wenn wir nach dem Virus zu einem Alltag, wie wir ihn vor dem Virus hatten, zurückkehren wollen. Denn ich finde, daß neben egoistischen Hamsterkäufen und idiotischem Ignorieren des Kontaktverbots, durchaus das Positive in den Menschen herausgebracht wird. Die Leute kümmern sich, wenn auch aus der Ferne, oft mehr umeinander, wertschätzen einander mehr, achten tatsächlich auf die neuen Blickwinkel, die diese Situation uns aufzeigt. Viele Menschen blicken dieser Tage um sich und nehmen ihre Nächsten zum ersten Mal wahr. Ich hoffe inständig, daß dies nicht mit dem Virus verschwindet. Zumindest nehme ich mir das für mich persönlich ganz fest vor.

Und auf eine Sache freue ich mich ganz besonders, wenn die kontaktlose Zeit vorbei ist und hoffe, daß sich daran zukünftig nichts ändern wird durch die momentanen Umstände: meine liebsten Freundinnen zu küssen und ganz fest in meine Arme zu schließen.

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