SCHNEEE!

Deutschland versinkt im Schnee. Wann hatten wir das letzte mal bundesweit und flächendeckend so viel Schnee und so viel Kälte? Trotz der Schattenseiten dieses Wetters (frieren, mit dem Auto rutschen, Schnee schaufeln, s.u.) haben wir beschlossen, nur die schöne Seite zu betrachten und einen abendlichen Schneespaziergang am See zu machen. Dick vermummelt, mit Taschenlampen und Heißgetränken.

Am See ist es hauptsächlich einsam. Wir sehen innerhalb von 1 1/2 Std nur sechs (in Paaren) andere Spaziergänger. Zwei davon Jogger! Bekloppt! Aber die Landschaft ist wunderschön! Außerdem werden wir vom Hund unterhalten, der ein rotes Leuchthalsband trägt und sich ungefähr alle zwei Meter niederwirft, um sich zu wälzen. Lebensfreude pur!

Wobei wir hier bitte eine Gedenkminute für Charlie einlegen, der vor zwei Tagen gestorben ist. Er war einer der freundlichsten Hunde dieser Welt und wir haben ihn alle sehr geliebt! Ein Platz im Hundehimmel ist ihm sicher (mit der bequemsten Wolke, die man sich vorstellen kann und Knochen bis zum Abwinken)!

Charlie im Hunsrück (Himmelfahrt 2001)

Charlie im Hunsrück (Himmelfahrt 2001)

Zurück zum Siebten: wir legen diverse Getränkepausen ein. Basti, Bine und Florine haben Glühwein dabei – in einer von den zwei Kannen sogar Selbstgemachten. Wir dürfen alle probieren. Sehr lecker! Der Rest von uns (Steffi kann leider nicht) hat Tee im Thermobehälter dabei. Auch nicht verkehrt – Hauptsache heiß! Nur leider müssen wir geschlossen ganz fürchterlich pinkeln nach der ganzen Sauferei (naja, nur Bine nicht. Sie ist cool – im wahrsten Sinne des Wortes – und schlägt sich vorher in die Büsche) und so löst sich der Hühnerhaufen direkt im Anschluss an den Spaziergang auf.

Das war definitiv wiederholungswürdig!

P.S.: Beim nächsten Ma(h)l sind wir wieder reduziert: Steffi hat Groß-Küken-Geburtstag und Basti muß dringend zum Fußball. Zu Fünft werden wir ein Fischfondue-Revival machen. Bei Kirsten. Bine und Melle gehen einkaufen. Jeder macht ein Überraschungssößchen. Ganz traditionell also. Nur eine Bitte von allen Hühner: vielleicht nicht mehr ganz so scharf dieses Mal…

Hier noch eine kleine Schneegeschichte, die schon seit Ewigkeiten im Internet kursiert (und deren Autor mir leider unbekannt ist):

8. Dezember 18:00 Uhr, Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch – wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Dezember, Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf dieser Welt geben? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühle mich wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig frei geschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!

12. Dezember, Die Sonne hat unseren schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, dass wir zum Jahresende so viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, dass das möglich ist.

14. Dezember, Schnee, wundervoller Schnee! 30cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf minus 20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war klar, dass ich nicht soviel hätte schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.

15. Dezember, 60cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich – schließlich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember, Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.

17. Dezember, Immer noch weit unter Null. Die Strassen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nicht’s zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen sie zu irritieren. Glaube, wir hätten den Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie Recht hat! Ich hasse es, in meinem Wohnzimmer zu erfrieren!

20. Dezember, Der Strom ist wieder da, aber nochmals 40cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr zu schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass sie lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, dass die lügen. Bob sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.

22. Dezember, Bob hatte recht mit weisser Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30cm von dem weissen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, dass es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann musste ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht, Bob für den Rest des Winters anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Wichser lügt.

23. Dezember, Nur 10cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe keine Zeit – Ich muss SCHAUFELN!!!!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt.

24. Dezember, 20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dacht ich krieg einen Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an den Eiern durch den Schnee. Ich weiss genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Strasse runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten.

25. Dezember, Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?#@$. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blutkochen. Gott ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich habe ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muss, werde ich sie umbringen.

26. Dezember, Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.

27. Dezember, Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.

28. Dezember, Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT!!!

29. Dezember, Noch mal 30 cm. Bob sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich?

30. Dezember, Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000 Euro Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25cm vorhergesagt.

31. Dezember, Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.

8. Januar, Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich ans Bett gefesselt?

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